BrashMonkey hat vor kurzem die zweite Version ihrer 2D-Animationssoftware Spriter angekündigt. Die Basisversion von Spriter 1 ist dabei weiterhin kostenlos verfügbar und bietet eine Reihe von Features wie Keyframe-Animationen und Inverse Kinematics sowie APIs für unter anderem libGDX, Monogame und Unity. Die Software sollte unter Windows, Mac und Linux laufen, doch leider wird der Linux-Support eingeschränkt: „only Ubuntu 14 supported“ heißt es bei den Downloads. Und tatsächlich scheitert Bionic Beaver beim Start der Anwendung:

./Spriter: error while loading shared libraries: libpng12.so.0: cannot open shared object file: No such file or directory

Besserung von offizieller Seite ist wohl nicht in Sicht, im Forum heißt es nur

We only officially support Ubuntu 14, because that’s what Steam officially supports.

Scheinbar fehlen hier aber nur einige Bibliotheken, die zwar in der benötigten Version nicht mehr in der Paketverwaltung vorhanden sind, sich aber einfach finden lassen. libpng muss als libpng12-0_1.2.54 vorliegen. Ich wollte es aber nicht systemweit installieren und habe die Bibliotheken einfach in den Spriter-Ordner kopiert. Leider gibt es sich damit noch nicht zufrieden. Auch libgstreamer muss noch auf dem gleichen Weg besorgt werden, damit Spriter endlich startet.

Also nochmal zusammengefasst:

  1. Spriter downloaden und entpacken.
  2. libpng downloaden und mit der Archivverwaltung öffnen. Den Inhalt von data.tar.xz/data/lib/x86_64-linux-gnu in das Spriter-Verzeichnis kopieren
  3. libgstreamer-plugins-base downloaden und mit der Archivverwaltung öffnen. Den Inhalt von data.tar.xz/data/usr/lib/x86_64-linux-gnu in das Spriter-Verzeichnis kopieren
  4. libgstreamer downloaden und mit der Archivverwaltung öffnen. Den Inhalt von data.tar.xz/data/usr/lib/x86_64-linux-gnu in das Spriter-Verzeichnis kopieren
  5. Spriter starten: Mit dem Terminal ins Spriter-Verzeichnis wechseln und ./Spriter ausführen.

Damit bekommt man eine vernünftige, kostenlose Software für 2D-Animationen, die auch in der Professional Edition erschwinglich bleibt. Auf Steam lässt sich Spriter Pro sogar manchmal im Sale bekommen. Ob meine Anleitung allerdings auch mit der Steam-Version funktioniert, habe ich noch nicht getestet.